Ay que si

  

¡Ay, que sí! ¡Ay, que no!

Alte und traditionelle Musik aus Spanien

Dieses Programm vereint Vokal- und Instrumentalmusik, hauptsächlich aus Renaissance und Barock.

Bis 1492 lebten auf der Iberischen Halbinsel verschiedene Kulturen zusammen: Arabische, jüdische, westgotische, baskische und keltische Einflüsse verschmolzen mit der lateinischen Welt zu einem Amalgam, das bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Diese Diversität schlug sich auch in Kunst und Musik nieder und blieb in den folgenden Jahrhunderten präsent. Durch zwei verschiedene Formen der Überlieferung ist uns heute die Interpretation dieser alten Lieder möglich. Einmal gibt es die historischen Quellen wie zum Beispiel Cancioneros aus dem 15. und 16. Jh, Lautenbücher aus dem 16. Jh und Sammlungen komponierter Werke aus dem 17. Jh. Auf der anderen Seite steht die mündliche Überlieferung mit Sammlungen, die im 19. und 20. Jh von Musikwissenschaftlern aufgeschrieben oder aufgenommen wurden.
Die mündliche Tradition der damaligen Musik ist nicht allein in Spanien geblieben. Am Ende des 15. Jh reiste die mündlich überlieferte Musik mit den geflüchteten Juden aus Spanien in die verschiedenen Orte Europas, nach Afrika und Asien mit. Sie blieb als sogenannte Sephardische Musik an vielen Orten der Welt lebendig.

Unser Programm ist wie ein Menü zu geniessen, dessen Vorspeisen und Hauptgerichte mit Jácaras, Romances, traditionellen baskischen Liedern, weltlichen Liedern aus dem „Siglo de Oro“ gefüllt werden. Sie erzählen von der Liebe und ihren traurigen wie heiteren Umständen, von Kämpfen zwischen Mauren und Christen, es finden sich aber auch Oden auf die Freiheit und die Schönheit der Natur.

Als Entremets immer wiederkehrend wird das berühmte Thema „La Folia“, welches für zahlreiche Improvisationsvorlagen und Kompositionen Pate stand, und damit fast zum Sinnbild der Spanischen Musik im 16. und 17. Jh wurde, variiert.
Zum Dessert überraschen wir mit Naschwerk, das uns in eine spätere Epoche, in das 19. Jh und sein Fin de siècle führt.

June Telletxea: Sopran
Max Hattwich: Theorbe & Barockgitarre
Julia Kursawe: Barockcello & Cello Piccolo
Kastagnetten und Tamburin geben den Speisen des Menüs die richtige Würze.