Meisterschaft

Königliche Meisterschaft und Musikalisches Opfer

Flötenmusik am Hofe Friedrich des Großen

baroque-e-motion widmet dieses Konzert der Liebe zur Musik Friedrich des Großen und lässt die Klänge des preussischen Hofes erwachen

Friedrich der Große musste viele Jahre der von ihm geliebten Musik und Kunst entbehren. Sein Vater Friedrich Wilhelm I. hatte mit teils brutalen Mitteln seine künstlerischen Neigungen unterbunden. Nach dem Tod des Vaters bestieg Friedrich 1740 den preussischen Thron und konnte nun öffentlich ein Kulturleben erblühen lassen.

1741 wurde Carl Philipp Emanuel Bach, der zweite überlebende Sohn J. S. Bach ́s und seiner ersten Frau Maria Barbara, damals einer der berühmtesten “Clavieristen” Europas, von Friedrich dem Großen als Konzertcembalist in seine Hofkapelle berufen. C. Ph. E. Bach entwickelte einen sehr eigenen Kompositionsstil und gilt als Hauptvertreter des “Empfindsamen Stils”. Er war der Patensohn des berühmten und vielseitigen Komponisten Georg Philipp Telemann.

Im Mai 1747, also 6 Jahre nach der Berufung seines Sohnes, folgte Johann Sebastian Bach einer Einladung des Königs nach Sanssouci. Dort bekam er von Friedrich II. ein chromatisches Thema zur Improvisation einer Fuge vorgespielt. J. S. Bach improvisierte meisterhaft eine dreistimmige Fuge, gab sich jedoch bei der Aufgabe, eine sechsstimmige Fuge zu improvisieren, geschlagen.
Nach dieser Begegnung komponierte J. S. Bach mit dem königlichen Thema mehrere Fugen, Kanons und eine Triosonate. Die Sammlung erhielt den Titel “Musicalisches Opfer” und J. S. Bach sandte sie dem König von Preussen zu.

Franz Benda war bereits 1733 einer Empfehlung Quantz` folgend nach Ruppin in die eigene Kapelle des damals preußischen Kronprinzen Friedrich gegangen. Er war das älteste überlebende Kind in einer sehr musikalischen Familie. 1740 folgte er Friedrich nach Berlin, 1742 ermöglichte der König, dass Benda seine Familie nachholte. Er wurde 1771 zum Konzertmeister und 1773 zum ersten Berater in musikalischen Angelegenheiten berufen.

Carl Friedrich Christian Fasch kam 1756 als Geiger in die Hofkapelle Friedrich II. Er wurde zweiter Hofcembalist und erhielt die Aufgabe, den König bei seinen Flötenkonzerten zu begleiten. 1791 gründete Fasch die “Singe-Academie” zu Berlin, welche bis heute einen Pfeiler der Berliner Chorwelt darstellt. Von ihm sind nur wenige Kompositionen überliefert. Er verbrannte fast alle Werke kurz vor seinem Tod. Es ist gut vorstellbar, dass über C. F. Chr. Fasch auch die Musik seines Vaters Johann Friedrich Fasch an den preußischen Hof gelangt ist.

C. Ph. E. Bach “Hamburger” Flötensonate
J. S. Bach Triosonate und weitere Stücke aus dem “Musikalischen Opfer”
G. Ph. Telemann Cellosonate
F. Benda Violinensonate
J. F. Fasch Triosonaten

Traversflöte: Regina Gleim
Barockgeige: Kerstin Linder-Dewan
Barockcello: Julia Kursawe
Cembalo: Márton Borsányi

Foto Friedrich der Große: Ralf Prokop CC-BY-SA-3.0; CC-BY-SA-3.0-DE